(25.05.2022) Heute sind wir sehr früh aufgestanden. Wir haben unser Lunchpaket bekommen und wurden 5 Uhr abgeholt. Mit Geländewagen fuhren wir in die Berge zum Aghavnadzor. Die Fahrt war ziemlich abenteuerlich, die Wege schmal, steil, nass, schlammig mit Wasserlöchern und mit Steinen. Wir waren dem Abgrund manchmal sehr nah.
Als wir ankamen war es schon etwas heller und alsbald sind wir zu Fuß weiter nach oben gelaufen, durch hohes und vom Tau nasses Gras, bis wir eine plattformähnliche Stelle am Rande eines Abhanges fanden. Hier sind wir auf der Suche nach dem Kaspi-Königshuhn. Unterwegs wurden auf einem gegenüber liegenden Hang einige Wölfe gesehen.
Da noch nichts zu sehen und zu hören war, haben wir erst einmal unsere Lunchpakete erleichtert und etwas Heißes getrunken, denn es war kalt beim Herumstehen im Schatten und die Sonne wird einige Zeit brauchen, bis sie über den Bergen zum Vorschein kommt.
Wir werden jedoch belohnt, mit wunderbaren Beobachtungen. Die Kaspi-Königshühner lassen sich in der Ferne beobachten, als sie auf dem Gipfel sitzen und rufen. Man kann diese nur als kleine Silhouette sehen, wenn sie den Hals nach oben strecken. Sekunden später kommt dann der Ruf bei uns unten an. Es ist ein faszinierendes Schauspiel. Später sehen wir noch eine Bärin mit ihren 3 Jungen direkt vor der Höhle.
Der Weg nach unten war nicht weniger aufregend. Unterwegs haben wir allerdings einige Beobachtungsstopps eingelegt. Zu erwähnen wären noch u.v.a. mind. 1 Weißkehlsänger singend, 1 Wachtel rufend, 1 Steinbock, 1 Falkenbussard überfliegend, 1 Schlangenadler überfliegend, 1 Klippenkleiber, 1 Gänsegeier überfliegend, 1 Mönchsgeier überfliegend, 1 Blaumerle.
Im Tal angekommen fuhren wir nach Areni zu einem der Fahrer nach Hause. Dort war für uns eine Tafel zum Mittagessen gerichtet.
Nach dem Essen fuhren wir weiter in Richtung Yerevan. Unterwegs hatten wir noch einmal einen Stopp bei Zangakatun. U.v.a. haben wir beobachten können: 1 Kappenammer singend, 1 Kurzfangsperber überfliegend, 1 Sibirisches Schwarzkehlchen, 1 Paar Weißkehlsänger, 1 Chukarhuhn flüchtend und sahen die Raupe einer Eselswolfsmilch-Striemeneule.
Von hier aus fuhren wir noch etwa 1h weiter und hatten einen nächsten Beobachtungsstopp im Vedi-Tal. Dort wollten wir nach Fahlsperling und Rotflügelgimpel sehen, aber die beiden Arten konnten nicht gefunden werden. Im Gegensatz dazu fanden und beobachteten wir mind. 2 Paare Heckensänger balzend, 1 Stummellerche nahrungssuchend, 1 Blauracke flüchtend, einz. Isabellsteinschmätzer nahrungsuchend und am Ende unseres Weges noch den Steinortolan.
Für uns wurde noch ein geländegängiger Bus organisiert, der uns vom Ende des Weges wieder abgeholt hat und uns zurück zur Straße bringen konnte. Hier stiegen wir in unseren ursprünglichen Bus und begaben uns auf den Weg nach Yerevan. Auf Grund des doch recht dichten Verkehrs, hat es da immer wieder gestaut und wir sind ziemlich spät in unserem Hotel „Hrazdan“ (dem President-Hotel) angekommen. Da sich das Hotel nah am Präsidentenpalast befindet war die Polizeipräsenz doch sehr hoch.
Hier sei noch erwähnt, dass das Essen in dem Hotel nicht gut war. Da hatten wir auf unserer bisherigen Reise besseres erlebt.