Heute früh nach dem Frühstück habe ich mich vom Dorftaxi zum Mtirala Nationalpark fahren lassen. Von dort werde ich auch am Abend wieder abgeholt. Die Straße ist sehr schlecht und so haben wir für die etwa 17km fast eine Stunde benötigt.
Gegen 10 Uhr bin ich vom Informationszentrum losgelaufen und es geht erst einmal bergauf in Richtung Wasserfall. Der Weg ist gut zu erkennen und gut begehbar. Auf der rechten Seite des Flusses Chakvistskali verläuft die Wanderroute bergan und links des Flusses stehen vereinzelte Gehöfte. Es ist neblig, was nicht ungewöhnlich ist, denn der Berg Mtirala, mit 1334m ist meistens im Nebel verhüllt. Es ist nicht der höchste Berg, aber der Prominenteste, dem der Nationalpark auch seinen Namen verdankt. Der höchste Berg im Mtirala Nationalpark ist der Morvili mit 1731m.
Der Pfad schlängelt sich im Zickzack durch den Wald. Abseits des Weges ist die Vegetation dicht, ein richtiger Urwald. Es gibt wenige blühende Pflanzen. Es ist dunkel durch das dichte Grün der Bäume und die stärker werdende Bewölkung, die letztlich als wiederkehrende kurze Schauer für Feuchtigkeit sorgen. Es sind ca. 15°C doch ich komme ganz schön ins Schwitzen.
Nach etwa 1,5 h erreichte ich den Tsablnari-Wasserfall. Unterwegs hatte ich u.v.a. Rhododendron, Schwarze Walnuss, eine Wasseramsel, einen Ölkäfer, Kuckuck, Rauch- und Mehlschwalbe, Mittelspecht und Zaunkönig.
Ich laufe schließlich weiter bergauf und erreiche nach weiteren ca. 2 h den Abzweig wieder zurück ins Tal. Bevor ich diesen jedoch folge suche ich mir ein windgeschütztes Plätzchen und esse den Inhalt des Lunchpaketes, bestehend aus Chatschapuri, Käse und Gewürzgurken.
Hier oben liegen noch einige Schneereste und ich beginne kurz nach 14 Uhr mit dem Abstieg zurück ins Tal. Auch hier liegen zuerst noch einige Schneereste auf dem Wanderweg, auf dem sicher in der vergangen Zeit keiner entlang gegangen ist, denn im Schnee waren keine menschlichen Spuren erkennbar.
Ich folgte dem Weg, der manchmal schwer erkennbar und teilweise zugewachsen war, bergab und erreichte nach ca. 2 h das Informationszentrum und damit den Ausgangspunkt meiner Wanderung.
Nach etwa einer Stunde holte mich das Taxi wieder ab und eine weitere Stunde später war ich wieder in Sakhalvasho.
Nach der schweißtreibenden Wanderung war eine Dusche recht angenehm und danach konnte ich mich an den reichlich gedeckten Tisch setzen. Heute gab es Suppe mit Geflügelfleisch, Kartoffeln, Kraut, Reis, Grüne Gurke und Tomate, Brot, gefüllte Paprika und Kohlroulade sowie eine undefinierbare Speise aus Auberginen, dazu Wasser, Saft und Rotwein. Dazu läuft im Fernsehen eine brasilianische Krimiserie. Die Georgier lieben brasilianische Serien und diese gibt es im TV reichlich.