Heute ist bereits der vierte Tag meines Aufenthaltes hier in Südböhmen. Da ich in den letzten Tagen nicht so sehr viel gewandert bin habe ich mir für heute eine größere Wanderstrecke herausgesucht.
Zuerst bin ich mit dem Auto (km-Stand bei Abfahrt 9133) über Drahov nach Veselí und weiter in Richtung Třeboň gefahren. Kurz nach der Abfahrt Lužnice war der Abzweig zum Rožmberk. Das ist ein sehr großer Fischteich vor den Toren von Třeboň. Hier auf dem Parkplatz habe ich das Auto abgestellt und bin los gelaufen. Allerdings bin ich nicht sehr weit gekommen, denn da saßen zwei Mädchen und haben eine Umfrage zur Touristik der Region veranstaltet. Natürlich nahm ich daran teil. Nachdem das Blatt ausgefüllt war habe ich mich auf den Weg gemacht.
Gestartet bin ich gegen 09.30 Uhr. Die Wolken sind schon mächtig herein gezogen und von dem strahlend blauen Himmel vom Morgen war nicht mehr viel zu erkennen. Zuerst direkt am Teich entlang auf dem roten Wanderweg. Es waren sehr wenige Vögel auf dem Wasser zu sehen. Eine Flussseeschwalbe (Sterna hirundo), zwei singende Halsbandschnäpper (Ficedula albicollis), sowie einzelne singende Zilpzalp (Phylloscopus collybita), Pirol (oriolus oriolus), Buchfinken (Fringilla coelebs), Zaunkönig (Troglodytes troglodytes) und zwei rufende Kuckuck (Cuculus canorus) war die Ausbeute.
Dann ging es zuerst auf dem gelben und danach auf dem blauen Wanderweg nach Stará Hlína. Unterwegs gab es nicht sehr viel Neues zu sehen, immer wieder blühenden Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys) und Schöllkraut (Chelidonium majus) die mich in großen Stückzahlen auf meinem Weg begleiteten.
Nach Stará Hlína ging es dann der Straße entlang und immer wieder vorbei an kleinen und großen Fischteichen. Hier sah ich erneut einen Seeadler (Haliaeetus albicilla) an einem dieser Teiche. Arten, welche man immer wieder gesehen hat waren Höckerschwan (Cygnus olor), Tafelente (Aythya ferina), Haubentaucher (Podiceps cristatus), Stockente (Anas platyrhynchos), Graugans (Anser anser) und Schellente (Bucephala clangula). Hier habe ich dann auch eine Mittagspause eingelegt. Das Wetter war inzwischen ziemlich windig und schwarze Wolken bedeckten den Himmel. Also schnell essen und den Weg fortsetzen.
Alsbald musste ich rechts abbiegen und weiter auf dem roten Wanderweg in Richtung Třeboň gehen. Ich hatte erst ca. 40% meines Weges zurück gelegt, war aber schon 5h unterwegs. Jetzt musste ich mich etwas sputen und konnte nicht bei jedem Blümchen stehen bleiben. Kurz darauf sah ich noch einmal zwei überfliegende Seeadler (Haliaeetus albicilla).
Der weitere Weg nach Třeboň verlief recht unspektakulär. Mir ist jedoch aufgefallen, dass in den letzten Jahren ziemlich viele Häuser und Wohngebiete mit Eigenheimen neu entstanden sind.
Auf dem Weg von Třeboň nach Nová Hlína kommt man an der St. Vitus Kapelle vorbei. Nebenan gibt es auch ein kleines Restaurant mit Biergarten und Blick auf den Teich Zadní Kouty.
Zwischen Nová Hlína und Stará Hlína gibt es einen ziemlich großen Teich mit dem Namen Vítek, welcher früher ein Hotspot für Schellenten (Bucephala clangula) und Halsbandschnäpper (Ficedula albicollis) waren. Davon ist jedoch nicht mehr viel übrig, denn die Bäume mit den Nisthilfen sind nicht mehr vorhanden und ein breiter Weg, zum Radfahren geeignet, läuft da entlang. Schade um den Verlust.
In Stará Hlína habe ich in der Rožmberská hospůdka erst einmal ein Bier trinken müssen. Das war notwendig. Hier habe ich mich jedoch nicht lange aufgehalten, denn schwarze Gewitterwolken zogen ins Gebiet. Als ich dann beim Rožmberk angekommen bin war auch das Gewitter da. Glücklicherweise ohne Blitz und Donner, aber mit jeder Menge Sturm und etwas Regen. Nach etwa einer halben Stunde war der Spuk vorbei, die Wolken zogen wieder auf und die ersten Sonnenstrahlen kamen zögernd heraus.
Am Auto angekommen bin ich direkt nach Soběslav gefahren, um dort etwas zu essen. Ich war in der Pizzeria „Rosa“. Leider war innen kein Platz frei und so musste ich im Biergarten Platz nehmen. Das war nach dem Gewitter etwas kühl, aber noch auszuhalten. Gegrillte Hähnchenbrust mit Pommes und ein alkoholfreies Bier waren nicht die schlechteste Wahl.
Danach ging es flugs zurück ins Quartier, unter die heiße Dusche und anschließend ins Bett um den Bericht zu schreiben. Am Ende war ich dann doch über 9 h unterwegs und bin sicher 25 km gewandert.
Seid gespannt was euch morgen erwartet.