Samstag, 24.08.2019.
Ich (Roland) bin heute zeitig aufgestanden, da ich mich für eine Pelagen-Tour angemeldet hatte und diese auch stattfinden sollte (in den vergangenen Wochen sind die Pelagen-Touren immmer wegen schlechtem Wetter ausgefallen). Heute ist allerding nur schwacher Wind und strahlend blauer Himmel. Pelagen sind in der Sprache der Ornithologen Hochseevögel und es war mein größter Wunsch einmal Albatrosse sehen zu können.
Treffen war 7 Uhr am False Bay Yacht Club. Hier trafen wir den Guide für die Tour sowie den Skipper und die anderen Teilnehmer. Insgesamt waren wir 10 Personen und nach einer kurzen Sicherheitsunterweisung fuhren wir mit der „Destiny“, einem kleinen Motorboot, durch die False Bay und um das Kap der Guten Hoffnung weiter Richtung Süden auf der Suche nach einem Fischtrawler.
Auf der Fahrt dahin sahen wir schon einige Vögel, Wale und eine große Gruppe Delfine.
Wir fahren auf dem Atlantik mit hoher Geschwindigkeit den Trawlern entgegen und nach ca. 1 h haben wir auch 2 Trawler gefunden. In deren Umgebung waren einige Seevögel anwesend und es gelangen die ersten tollen Beobachtungen, und hoffentlich auch Fotos, von Albatrossen, Möwen, Sturmvögeln sowie Kaptölpeln.
Wir bewegen uns immer in der Nähe des ersten Trawlers, bis dieser beginnt das Schleppnetz einzuholen. Das Netz kommt an die Oberfläche und es stürzen sich dutzende, wenn nicht sogar hunderte, Vögel und Robben auf den Fang um so manchen Fisch zu ergaunern, der versucht noch durch die Maschen zu entschlüpfen.
Wenn das Netz an Bord ist wird es etwas ruhiger mit dem Trubel, der allerdings wieder stärker wird, sobald auf dem Schiff der Beifang aussortiert und wieder ins Wasser geworfen wird.
Der Trawler entfernt sich schneller und wir kehren langsam um, dem zweiten Trawler „African Queen“ entgegen. Auf der Fahrt dahin, geht es etwas langsamer und wir essen die bereitgestellten Snacks, Sandwiches und Chicken Wings.
Als wir uns dem Trawler nähern beginnt dieser mit dem Einholen des Netzes und hier wiederholt sich das gleiche Spiel und die Seevögel und Robben stürzen sich auf den Fang. Es ist ein grandioser Anblick und ich erfreue mich an den Beobachtungen.
Bald darauf fahren wir mit hoher Geschwindigkeit zurück Richtung Küste. Unterwegs sehen wir noch einen Buckelwal und passieren einige Felsbrocken auf denen Kapscharben sitzen und die Südafrikanischen Seebären faul in der Sonne liegen.
Gegen 14 Uhr erreichen wir den Anlegesteg und verabschieden uns vom Skipper sowie nach einer kurzen Beobachtungsauswertung auch von unserem Guide. Es war eine aufregende Fahrt mit wunderbaren Beobachtungen.
Während ich auf See war haben Andrea, Chris und Petra zu Hause gefrühstückt und sind dann nach Kommetjie gefahren. Dort wurden ausgedehnte Spaziergänge durch die Fynbos-Flora und am Strand entlang unternommen. Dabei hat Chris schöne Muscheln gefunden und es wurde u.v.a. ein Triel und Schwarze Austernfischer beobachtet.
Am späten Nachmittag sind wir dann auf der Kaphalbinsel weiter Richtung Süden zum „Kap der Guten Hoffnung“ gefahren. Das Gebiet ist Bestandteil des Table Mountain National Park. Wir passierten das Buffelsfontein Visitor Centre and fuhren weiter bis zum Parkplatz. Von hier aus gibt es mehrere Wanderwege, aber auf Grund des späten Zeitpunktes sind wir nur zum Leuchtturm gegangen und haben uns von dort die Gegend angesehen. Es gab auch hier allerhand Vögel, Pflanzen und Landschaft zu sehen. Mir gefielen am besten die Geierraben, Kapammern und der Blick über die False Bay.
Da auf dem Rückweg nach Simon’s Town nicht viel Verkehr war habe ich die Chance genutzt und bin die Strecke gefahren. Das erste Mal im Linksverkehr. Es lief ganz gut und wird nicht das letzte Mal auf der Reise sein.
Hier geht es zum nächsten Tag.