Heute fahre ich ins Choroki-Delta um Vögel zu beobachten. Dieses Delta liegt südlich des Flughafens von Batumi. Zwischen dem Fluss Tschorochi und dem Flughafen gibt es allerdings auch eine Mülldeponie und von da aus gelangt der Müll in den Fluss und damit ins Schwarze Meer und liegt überall im Delta.
Es gibt dort eine große Vielfalt an Biotopen: Büsche, trockene und nasse Grasflächen, Sümpfe, eine Steinebene und natürlich die Küste. Die Anzahl und der Artenreichtum der beobachteten Individuen zeigen die hohe Bedeutung des Deltas als Rastplatz für die Zugvögel. Das Gebiet hat den Status IBA (important bird area) obwohl dort reichlich Jagd auf Vögel stattfindet und dabei auch seltene Vögel Opfer des Treibens sind.
Etwa 9.50 Uhr stehe ich am Eingang des Geländes und der erste Eindruck ist nicht der Beste. Ich denke sofort: sieht aus wie eine Mülldeponie. Ich laufe los und sehe Mauersegler, Braunkehlchen, Neuntöter und Schafstelzen.
Allerdings ist gegen 10.30 Uhr Schluss mit der Beobachtung, es kommt die Polizei und schickt mich zurück, sie haben Schießtraining. Also laufe ich zurück und verlasse das Gebiet. Ich überquere die Straße und sehe mich dort am Ortsrand von Avgia etwas um.
Später laufe ich an der Hauptstraße in Richtung Fluss und diesen am Ufer ein Stück flussaufwärts. Es gibt allerdings keinen richtigen Weg und so kehre ich um. Nachdem ich zwichenzeitlich mein mitgebrachtes Vesper gegessen habe bin ich zurück zum Eingang des Deltas gelaufen und konnte schließlich beginnen das Gebiet zu erkunden.
Es gab einiges an Vögeln zu beobachten, darunter waren solche trivialen Arten wie Graureiher, Nebelkrähe, Stieglitz oder Haubentaucher. Daneben gab es allerdings für mich auch einige Besonderheiten, wie Purpurreiher, Schwarzstirnwürger, Prachttaucher, Rotflügel-Brachschwalbe, Weißflügel-Seeschwalbe sowie mind. 1 Ind. Weißschwanz-Kiebitz. Diese Beobachtung war insgesamt erst die Vierte für Georgien und die Erste für Adscharien überhaupt. Das war eine super Sache.
Gegen Abend fahre ich dann mit den Marschrutkas zurück nach Batumi und von dort zu meinem Quartier in Sakhalvasho.
Es war ein schöner, sonniger Tag mit einer Menge an, für mich, besonderen Beobachtungen.