(03.05.2024)
Nach einem umfangreichen Frühstück konnten wir uns noch einmal das Gelände und die Gebäude der Hazienda ansehen. Uns wurden alle Räume noch einmal aufgeschlossen und wir durften überall fotografieren.




Anschließend wurden wir nach Potosi gefahren. Dort angekommen wurden die Koffer am Hotel ausgeladen und dann ging es mit einem kleineren Bus zum Cerro Rico, dem Hausberg und Wahrzeichen von Potosi. Hier wollten wir an der Besichtigung einer Mine teilnehmen. In den Minen wird heute noch durch unterschiedliche Kooperativen gearbeitet, aber an den Arbeitsbedingungen hat sich seit den früheren Zeiten nicht viel geändert. Demzufolge ist auch die Lebenserwartung nicht sehr hoch, welche bei 35 Jahren liegen soll. Die Leute, welche im Berg arbeiten, haben keine Krankenversicherung und müssen sich ihre Arbeitsmittel selbst kaufen. Als kleines Dankeschön hat jeder einen Beutel mit Getränken, Cocablättern, Zigaretten und Alkohol gekauft, welches an die Bergleute verteilt wird.
Vor der Mine wurden wir mit Hose, Jacke, Gummistiefeln, Helm und Lampe ausgerüstet und unser Guide Willy hat uns zu einem Stollen und anschließend hinein geführt. In diesem Stollen wurde noch gearbeitet und wir mussten immer wieder zur Seite treten, wenn die vollen Loren nach außen und die lehren Loren wieder in den Berg geschoben wurden. Eine Lore wurde jeweils von 2 Leuten geschoben und hatte im vollen Zustand ein Gewicht von etwa 1 t.
Am Ende eines Stollens konnten wir beim Beladen einer Lore zusehen und gingen anschließend zu einem Schrein zu einem Berggeist. Jede Kooperative hat ihren eigenen Berggeist, dem Opfer dargebracht werden und der helfen soll auf eine Ader zu stoßen und Unglück von den Bergleuten abzuwenden.

Nach dem Besuch in der Mine fuhren wir zurück zur Plaza, da noch eine Führung durch die Casa Real de la Moneda stattfinden. Sie war das wichtigste Gebäude in Potosi und ist heute das größte und wertvollste Museum in Bolivien. Früher wurde das Silber des Cerro Rico hier zu Münzen geprägt. Heute ist es ein Museum und präsentiert die Maschinen zur Münzherstellung, eine Münzausstellung, ein historisches Archiv, Gemälde sowie Räume mit zahlreichen Vitrinen gefüllt mit wertvollen Silber- und Goldarbeiten, darunter auch ein silberner Nachttopf.

Anschließend besuchten wir noch die Kathedrale und stiegen auf den deren Turm, von welchem ein Blick auf den Cerro Rico möglich war.
