Pilzseminar für Fortgeschrittene (F1) in Hornberg (Schwarzwald), Lkr. OG

Petra und ich hatten uns im vergangenen Jahr entschieden, dass wir mehr über Pilze lernen wollen. Wir kannten schon einiges an Speisepilzen aber wollten auch noch mehr erfahren über all die vielen anderen Arten, die wir bisher unbeachtet ließen.
Nach einem Hinweis von einem Freund haben wir uns entschlossen einen Pilzkurs an dem sehr bekannten Pilzzentrum in Hornberg zu besuchen. Wir wohnen zwar ganz in der Nähe, aber diese ehemalige Pilzlehrschau war uns bisher nicht bekannt.

Hornberg
Hornberg

Wir haben also den Kurs für Fortgeschrittene (F1) und auch gleich noch den (F2) gebucht. Zu Letzterem kommen wir allerdings erst später.

Am 08.08.2018 fuhren wir früh morgens nach Hornberg. Die Erwartungen für diesen Kurs waren nicht sehr hoch, allerdings nur in der Beziehung, was die Artenvielfalt und Mengen an Pilzen betraf. Der Grund war die extreme Trockenheit in den vergangenen Monaten, welche uns zweifeln ließ, dass wir überhaupt Pilze finden würden.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es auch schon auf Exkursion. Wir bildeten Fahrgemeinschaften und fuhren nach Ober-Reichenbach zum Kräherwald. Die Ausbeute hielt sich in Grenzen, außer ein paar Samtfuß-Kremplingen (Tapinella atrotomentosa), Klebriger Hörnling (Calocera viscosa), Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) und Speise-Täublingen (Russula vesca) war wenig zu finden. Das Meiste davon war auch schon überständig.

Anschließend erfolgte die Rückfahrt und Mittagspause. Der Unterricht am Nachmittag war ausgefüllt mit einem Vortrag, Bestimmungsübungen und der Fundbesprechung.

Der 09.08.2018 begann mit einem Vortrag zu den giftigen Doppelgängern und zur Toxikologie der Pilze. Danach war wieder eine Exkursion in die Umgebung vorgesehen. Dieses Mal fuhren wir in die Nähe von Triberg zur Geutsche. Hier haben wir die Autos abgestellt und sind zu Fuß in Richtung des Mosenbaches gegangen. Das Gebiet ist etwas feuchter und auch hier haben wir einige Pilze gefunden. Darunter waren Birken-Porling (Piptoporus betulinus), Wolliger Scheidling (Volvariella bombycina), Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola), Flatter-Milchling (Lactarius tabidus) und Semmelstoppelpilz (Hydnum repandum).

Zurück in Hornberg waren wir gemeinsam zum Mittagessen und nach der Pause übten wir uns beim Bestimmen der Pilze und erhielten Anleitungen zum richtigen Schlüsseln. Abgeschlossen wurde der Tag mit der Fundbesprechung aus der Exkursion vom Vormittag.

Auch der 10.08.2018 begann mit einem Vortrag, aber dieses Mal zur Morphologie der Lamellenpilze. Wie auch an den vergangenen Tagen ist eine Exkursion in die Umgebung angesetzt. Wir fuhren wieder in Fahrgemeinschaften zuerst in Richtung Gutach und dann auf der L107 zum Parkplatz am Büchereck. Das war hier ziemlich steiles Gelände und sehr trocken. Gefunden haben wir wenig, es hat nicht für Bestimmungsübungen gereicht. Das Einzige war ein Löwengelber Stielporling (Polyporus leptocephalus).

Nach dem Mittagessen haben wir wieder Bestimmungsübungen durchgeführt, welche auf Grund von fehlenden Funden durch Bilder ersetzt wurden.

Am 11.08.2018 begann der Unterricht genauso wie an den vergangen Tagen mit einem Vortrag. Heute ging es um die Ökologie. Danach war wieder eine Exkursion in die Umgebung vorgesehen. Diese führte uns wieder nach Gutach in ein Tal am Fuße des Bücherecks zum Sulzbach. Hier teilten wir uns auf und fanden Geselligen Glöckchennabeling (Xeromphalina campanella), Schwarzflockiger Dachpilz (Pluteus umbrosus) und einen Schuppigen Sägeblättling (Neolentinus lepideus). Björn fand noch 2 Exemplare vom Erbsenstreuling (Pisolithus arhizus).

Geselliger Glöckchennabeling (Xeromphalina campanella)
Geselliger Glöckchennabeling (Xeromphalina campanella)
Erbsenstreuling (Pisolithus arhizus)
Erbsenstreuling (Pisolithus arhizus)

Nach dem Mittagessen wurde der Tag mit dem Restvortrag zur Ökologie fortgesetzt. Abgeschlossen wurde der Unterricht mit weiteren Bestimmungsübungen an den gefundenen Pilzen und mit Hilfe von Fotos.

Der 12.08.2018 begann wieder mit einem Vortrag und hierbei ging es überwiegend um häufige und leicht kenntliche Arten sowie zum erweiterten Gattungsverständnis. Anschließend folgte keine Exkursion mehr sondern gleich die Bestimmungsübungen an Hand von Fotos. Diese Übungen setzten sich auch den ganzen Nachmittag fort und wurden nur durch die Mittagspause unterbrochen.
Zum Ende des Tages und damit des Seminars wurde noch ein kleiner Test durchgeführt. Fazit dafür war: ‚es gibt noch viel zu tun‘.

Nach der Verabschiedung haben wir die Heimreise angetreten. Jetzt freuen wir uns auf das nächste Seminar.